Das völlig unnötige Ende der Wiesen-Wichtel

Fairytale

Vor vielen, vielen Jahren lebten die Wiesenwichtel in einem Land weit weg von hier. Sie waren fleißige, nette kleine Wesen, hilfsbereit und immer gut gelaunt. Jeder mochte sie, und sie hatten viele, viele Freunde. Die Freunde kamen sie oft besuchen, und die Wiesenwichtel gaben ihnen zu essen und zu trinken und beschenkten sie mit vielerlei Dingen.

Zur gleichen Zeit lebten auch die großen Stiefelriesen in einem Land in der Nähe. Die Stiefelriesen waren grob und unfreundlich, und sie wollten immer recht behalten. Niemand mochte sie, denn sie halfen den Leuten nicht, sondern versuchten ihnen zu schaden, wo sie nur konnten.

Eines Tages nun erklärten die Stiefelriesen den Wiesenwichteln den Krieg. Sie hatten keinen besonderen Grund dafür, die Wiesenwichtel hatten ihnen nichts getan. Aber den Stiefelriesen waren sie unsympathisch, und sie ärgerten sich, dass die Wiesenwichtel so viele Freunde hatten.

Als die Wiesenwichtel von den Plänen der Stiefelriesen erfuhren, schickten sie Kundschafter zu allen Freunden: "Die Stiefelriesen wollen uns angreifen, und sicher werden sie uns vernichten, denn wir Wiesenwichtel haben keinerlei Waffen und wissen auch nicht, wie man Krieg führt. Bitte kommt und helft uns!" so baten sie.

Das Volk der Bären hielt sofort eine Versammlung ab: "Es ist sehr schlimm, was die Stiefelriesen vorhaben. Wir werden sofort Plakate malen, auf denen steht: Wir verurteilen das Vorgehen der Stiefelriesen aufs Äußerste!" entschieden sie.

Das Volk der Elfen berief eine Versammlung ein: "Es ist wirklich schrecklich, wenn die Stiefelriesen das tun", sagten sie, "Wir werden sofort einen sehr netten Brief an die Wiesenwichtel schreiben und ihnen sagen, wie leid uns das tut!"

Das Volk der Berglöwen versammelte sich und beschloss, sofort jeden Handel und jedes Gespräch mit den Stiefelriesen einzustellen.

Das Volk der Großgreifadler beschloss, von nun an nicht mehr über das Gebiet der Stiefelriesen zu fliegen und sie nicht mehr zu grüßen, wenn sie ihnen begegneten.

Alle Freunde bekundeten den Wiesenwichteln, wie leid es ihnen täte, und wie schlimm sie das Vorhaben der Stiefelriesen fänden, und dass sie die Stiefelriesen nun gar nicht mehr nett fänden.

*

Währenddessen griffen die Stiefelriesen das Land der Wiesenwichtel an. Sie zertraten mit ihren Stiefeln die schönen Wiesen und Blumen, sie stampften durch die kleinen Teiche mit ihren Fischen und anderen Tieren, und sie zertraten viele, viele Wiesenwichtel. Nur wenigen der Wichtel gelang die Flucht, und sie erzählten vorbeikommenden Wanderern, was geschehen war.

Natürlich boten die vielen, vielen Freunde den übriggebliebenen Wichteln sofort Asyl an. Und sie verstanden gar nicht, warum die Wichtel dennoch sehr, sehr enttäuscht waren.

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