Oh, wie ist's im Winter kalt
jedenfalls in uns' ren Graden.
All' die vielen dunklen Tage
will doch wirklich keiner haben.
Doch zum Glück gibt' s ja die Kerzen,
ob vom Stecker oder pur,
die in allen Fenstern leuchten
und erhellen die Natur.
Hat man so dann doch noch fast
diesen Winter überwunden,
nahen endlich dann herbei
des Jahres allerletzte Stunden.
Hektisch wird noch eingekauft,
Morgen ist ein Feiertag,
und der ist daran erkenntlich,
dass kein Laden öffnen mag.
Nahrungsmittel müssen her,
ganz besonders die in flüssig.
Alkoholgehalt ist wichtig,
ganz egal, ob herb, ob süffig.
Chinakracher, Wunderkerzen,
ferner unerlässlich sind
Leuchtraketen und Knallerbsen,
braucht heut' wirklich jedes Kind.
Dann muss noch Konfetti her,
jede Menge Zeugs zum Schmücken,
Schlangen, jedoch aus Papier,
ringeln sich auf manchem Rücken.
Einmal jährlich, sagt man dann,
muss ich in die Zukunft seh' n.
Und natürlich ist dies möglich,
konnt' man pünktlich Blei ersteh' n.
Blei, geschmolzen, ausgegossen,
gibt so manch' merkwürd'ges Ding
und in der Gebrauchsanweisung
liest man dann, worum es ging.
Jede Form hat ja Bedeutung,
ob ein Stier, ein Huhn, ein Ei,
wie dir's nächstes Jahr ergeht
das erfährst du einwandfrei.
Zwölf Uhr nachts wird angestoßen,
eigentlich mit Sekt im Glas.
Doch wer vorher schon getankt hat,
stößt manchmal an sonst noch was.
Und dann gibt' s das Feuerwerk,
endlich wird' s mal draußen hell -
und Millionen deutscher Mark
schießen dort zum Himmel schnell.
Bleiguss, Feuerwerk und Sekt
macht bei uns Silvester aus.
Ist das alles dann erledigt,
schwankt man ziemlich bald nach Haus.
Wissend, Feuerwerk und Blei
wird uns nicht die Zukunft geben.
Und mir ist es auch nicht schade,
brauch' kein Weissagung zum Leben.
Nehm' Silvester, wie es ist,
einfach letzter Tag vom Jahr,
mehr steckt nun mal nicht dahinter
also dann - bis nächstes Mal.
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